Steueroasen, andere Gesetzgebungen, oder zum Teil rechtsfreie Räume können dafür sorgen, dass Casinos an einem nie dafür vorgesehenen Ort aus dem Boden schießen. Das hat uns nicht nur die Geschichte von Las Vegas in den USA gezeigt, auch in der Chinesischen Sonderverwaltungszone Macao war es so. Aufgrund eines Deals zwischen Laos und dem in den USA als Gangster eingestuften Zhao Wei entstand im „Goldenen Dreieck“ quasi ein eigenes Casinoland – über das man nur schwer etwas Gutes im Internet finden kann…

Was ist die Sonderwirtschaftungszone Goldenes Dreieck
Die Sonderwirtschaftszone Goldenes Dreieck (englisch: Golden Triangle Special Economic Zone, kurz GTSEZ), ist ein 3.000 Hektar großes Gebiet, das rechtlich zur Bokeo Provinz von Laos gehört und im Länderdreieck zwischen Myanmar, Thailand und eben Laos liegt. Es ist direkt am mächtigen Mekong gelegen, der gleichzeitig wichtigster Transportweg ist. Der Name „Goldenes Dreieck“ stammt ursprünglich von Marshall Green, aus dem US State Department, der 1971 die größte Opiumproduktionsstätte der Welt so einerseits aufgrund ihrer Lage in dem Dreiländereck nannte und andererseits wahrscheinlich aufgrund des chinesischen Goldes, mit dem Drogengeschäfte oft bezahlt wurden.
Diese Bezeichnung wurde auch namensgebend für die rasant wachsende Sonderwirtschaftszone, die 2007 entstand als Laos 10.000 Hektar Land verpachtete und Zhao Wei mit der Kings Romans Group aus Hongkong 3.000 davon für 99 Jahre pachtete. Darauf erbaute er wahrscheinlich am Vorbild Macao orientiert einen riesigen, stetig wachsenden, Casinokomplex, der seitdem massenhaft Spieler aus China und Thailand anlockt, da Gambling im Mainland China und auch in Thailand verboten ist. Die weiteren Bebauungen mit Hotels, Restaurants und Märkten stehen im wesentlichen im Dienst des Casino-Kerngeschäfts, bzw. weiterer Aktivitäten von Zhao Wei und der Kings Romans Group.
Auch wenn Laos sich mit der wirtschaftlich boomenden Region oft brüstet, ist die GTSEZ komplett auf die Belange von China ausgerichtet. Zudem kontrolliert Zhao Wei in der GTSEZ alle Geschäfte, inklusive des ihm unterstellten Sicherheitsdienstes. Von den USA wird Wei als Schwerstkrimineller bzw. Gangster eingestuft, was die Vorkommnisse in der GTSEZ Struktur bestätigen.
Warum hat die GTSEZ so einen schlechten Ruf?
Die laut einem Bericht von Investmentmonitor „schlimmste Sonderwirtschaftszone der Welt“ vereint die schlimmsten illegalen Aktivitäten der angrenzenden Länder auf 3.000 Hektar:
Der Opiumhandel in der GTSEZ stellt wahrscheinlich alle anderen Wirtschaftszweige in den Schatten. Die aus dem Einzugsgebiet der GTSEZ stammenden Drogen machen geschätzt soviel Exportumsatz aus, wie alle anderen Güter der Sonderwirtschaftszone zusammen.
Menschenhandel ist ein weiteres Vergehen, das der GTSEZ anhaftet. Mit Arbeitsstellen in der Casinobranche werden viele, meist junge, Menschen geködert, die dann in Gebäudekomplexen mit vergitterten Fenstern gefangen gehalten werden, hinter denen sie für Cyber Scams tätig sein müssen. Sollten vor allem junge Frauen nicht die Performance Ziele der „Telemarketing“ Jobs erfüllen, würden sie laut The Diplomat in Bordelle verschoben. Um solchen Geschäften, zumindest gegenüber seiner eigenen Bevölkerung, den Riegel vorzuschieben hat z.B. Südkorea laut Radio Free Asia ein Reiseverbot in die Gegend in und um die GTSEZ verhängt
Der „Zoo“ in der GTSEZ gibt weitere Rätsel auf. Hier sollen Tiger und Bären gezüchtet werden, die dann neben Pythons, seltenen Schildkröten-, Axolotl- und Salamanderarten zum freien Verkauf stehen, oder als Essen oder, z.B. in Form von Tigerknochenwein, als Getränk auf den Speisekarten auftauchen, so berichtet Crisis Group.
Geldwäsche ist in der GTSEZ ebenfalls weit verbreitet. Viele Geschäfte, Transaktionen oder Spielgewinne und -verluste werden nicht verbucht. Dass man Menschen mit Handtaschen voller 100-Yuan-Scheinen das Geld über die Straßen tragen sähe, wäre laut Crisis Group keine Seltenheit in der GTSEZ.
Nicht nur an der Fauna, sondern auch an der Flora wird sich in der GTSEZ vergangen. Das Land der indigenen Bevölkerung wird enteignet und die ursprünglichen Besitzer werden umgesiedelt oder müssen dort ohne Lohn arbeiten. Giftige Stoffe werden in Flüsse gespeist und im Prinzip wird jedes Fleckchen Land auf den 3.000 Hektar zur Expansion der außerhalb der GTSEZ strafrechtlich verfolgten Wirtschaftszweige genutzt.
Die „Sicherheit“ in der Sonderwirtschaftszone wird nicht durch die zuständigen Ordnungskräfte aus Laos geregelt, denn die dürfen nur unter besonderen Umständen in die GTSEZ einreisen. Dagegen hat eine eine privater Sicherheitsdienst, der sich dem Chinesischen Vorbild nach „Büro für öffentliche Sicherheit“ nennt, das Monopol für Sicherheitsbelange.
Kings Romans Blueshield Casino als Dreh- und Angelpunkt

Dreh- und Angelpunkt der Sonderwirtschaftszone Goldenes Dreieck ist das Kings Romans Casino, das zwischenzeitlich „Blueshield Casino“ hieß und jetzt als „Alluxi Casino“ firmiert. Der riesige weithin sichtbare Gebäudekomplex vom „KapokStar Hotel“, mit der nachts leuchtenden überdimensionalen Krone auf dem angeschlossenen Casino, war eines der ersten Gebäude, die von der alles kontrollierenden Kings Romans Group gebaut wurden. Das Gebäude ist nicht nur von seiner Lage her zentral, sondern es wird berichtet, dass hier viele Geldströme zusammenfließen.
Poker im gefährlichsten Casino der Welt!
Der Besitzer der in Hongkong registrierten Kings Romans Group ist Zhao Wei, der 2007 von der Regierung von Laos die Rechte für eine 99-jährige Pacht von 3.000 Hektar Land, die fortan als Sonderwirtschaftungszone Goldenes Dreieck geführt werden sollten, erworben hat.
Zusammen mit seiner Frau Su Guiqin führt der 72-Jährige die Geschäfte der Kings Romans Group, mit dem Hauptzweig Casino. In zahlreichen Partnerunternehmen hat Zhao Wie ebenfalls sie Entscheidungshoheit.

Zukünftige Entwicklung der GTSEZ

Die GTSEZ, die als „de facto Kolonie“ von China eingeschätzt wird, ist einerseits ganz auf die Gäste aus China ausgerichtet, für die Gambling im Mainland verboten ist. Die offizielle laotische Währung Kip wird in der GTSEZ nicht geduldet, die einzigen Zahlungsmittel sind der Chinesische Yuan und der Thailändische Baht. Alle Beschriftungen, Geschäfte und sämtliche Kommunikation findet nicht in laotischer, sondern in chinesischer Schrift statt. Um die GTSEZ als Gambling-Mekka noch besser erreichbar zu machen, hat die Kings Roman Group jetzt einen Flughafen in Auftrag gegeben, der den touristischen Standort der GTSEZ weiter stärken soll.
Für andere Wirtschaftszweige ist wohl eher der neue Hafen gedacht, für den an einem abgelegenen und Arm des Mekong im Oktober 2020 der Spatenstich gesetzt wurde. Hier wird vermutet, das das damit vergrößerte Handelsvolumen auf dem Wasserweg Menschen- und Drogenhandel weiter ankurbeln soll.

Keine Amerikaner erlaubt
Die Geschäfte der Kings Romans Group um Zhao Wei und Su Guiqin haben auch das amerikanische Finanzministerium auf den Plan gerufen, dass das Ehepaar als Köpfe von 2 kriminellen Tochterfirmen der Kings Romans Group identifizierte. 2018 erließ das Ministerium Sanktionen gegen die Transnationale kriminelle Organisation von Zhao Wei, aufgrund von Menschenhandel, Kinderprostitution, Drogenhandel und Wildtierhandel.
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Gut möglich, dass als Reaktion darauf keine Amerikaner mehr im Kings Romans Casino erlaubt sind (wer weiß, ob sie dort überhaupt spielen wollen würden). Ein Video, dass diese Tatsache und den Hintergrund kurz aufgreift ist gerade einigermaßen viral in den Sozialen Medien.
Seit Dezember 2024 ist die GTSEZ auf Google Street View zu bereisen
Auch wenn keine Amerikaner in der GTSEZ erwünscht sind, und von einem Besuch der Gegend eher abzuraten ist, ist es seit einigen Tagen möglich die GTSEZ via Google Street View zu erkunden. Wenn ihr einen Blick in die Straßen um das Blueshield Casino und den nicht öffentlich zugänglichen Zoo werfen wollte, könnte ihr das ab sofort hier tun:
