Neue Regeln im Grand Casino As – Das gilt ab jetzt an den GCA-Pokertischen!

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Das neue Pokerjahr startet im Grand Casino Aš (GCA) auch mit einigen Regeländerungen an den Pokertischen. Dabei passt GCA Poker seine Hausregeln den gängigen Richtlinien der Poker Tournament Directors Association (TDA) an. Manche Neuerungen kommen euch vielleicht bereits bekannt vor, andere nicht – wir erklären euch, was es damit auf sich hat.

Regeländerungen im GCA Pokerfloor

Mobiltelefone am Pokertisch

 
GCA: Das Ablegen von Telefonen und elektronischen Geräten auf dem Pokertisch und der Reeling ist nicht mehr erlaubt.
 
TDA Rules 2024:

5: Electronic Devices and Communication
B. Phones and other devices may not rest on the table. 

Für viele das wichtigste Accessoire für andere ein Gräuel, ist das Handy am Pokertisch. Zwar dient es anderen Aktivitäten, oder dem Zeitvertreib am Pokertisch, ist gleichzeitig aber auch der Ausgangspunkt einiger Betrugsfälle beim Poker. Vor allem das „Peaken“ unter die durch die Luft fliegenden Karten soll verhindert werden. – Viele Spieler, die seit kurzem ohne Handy am Tisch sitzen müssen, berichten dass sie sich dadurch mehr auf Details achten und wesentlich stärker an der Action teilnehmen.

Showdown Order

GCA: Gibt es keine Einsätze auf dem River, dann muss der erste aktive Spieler nach dem Button (player first to act) zuerst seine Karten öffnen.
 
TDA Rules 2024:

17: Non All-In Showdowns and Showdown Order

A: In a non all-in showdown, if cards are not spontaneously tabled or discarded, the TD may enforce an order of show. The last aggressive player on the final betting round (final street) must table first. If there was no final round bet, the player who would act first in a final betting round must table first (i.e. first seat left of the button in flop games, high hand showing in stud, low hand in razz, etc.).

Eine ziemlich kontroverse, wenn nicht sogar die am meisten diskutierte Regel, ist die Showdown-Reihenfolge. Während bei einem Einsatz auf dem River und einem Call klar geregelt ist, dass der Spieler mit der Bet oder dem Raise (Last aggressive Player) zuerst seine Karten zeigen, oder eben mucken, muss, gibt es in der Pokerszene viele Diskussionen, was passiert, wenn der River im Gegensatz zu vorausgegangenen Runden durchgecheckt wird.

Auch wenn unter Spielern meist die „Last aggressive Action“ Showdown-Reihenfolge gegenüber der „Out of Position“ Showdown-Order auch setzrundenübergreifend (z.B. Bet auf dem Flop oder Turn) bevorzugt wird, regelt die TDA hier ganz klar wie folgt: Bei fehlenden Einsätzen auf dem River wird der Reihenfolge nach (beginnend links vom Dealerbutton) aufgedeckt, selbst wenn damit der Spieler der out-of-position gecallt und „für das Sehen gezahlt“ hat vor dem Aggressor seine Karten preisgeben muss.

Undercalls

GCA: Wir handhaben sogenannte „Undercalls“ laut TDA.
 
TDA Rules 2024:

51: Binding Declarations / Undercalls in Turn 

B: A player undercalls by declaring or pushing out less than the call amount without first declaring “call”. An undercall is a mandatory full call if made in turn facing 1) any bet heads-up or 2) the opening bet on any round multi-way. In other situations, TD’s discretion applies. The opening bet is the first chip bet of each betting round (not a check). In blind games the posted BB is the pre-flop opener. All-in buttons reduce undercall frequency (See Recommended Procedure 1). This rule governs when players must make a full call and when, at TDs discretion they may forfeit the amount of the intended undercall and fold (see Illustration Addendum). 

Auch Undercalls dürften jedem Pokerspieler geläufig sein. Hier geht es um Calls, die mit weniger Chips als zum Call nötig beabsichtigt wurden. Z.B. weil man sich bei der Chipmenge des eröffnenden Spielers verhört oder verzählt hat, oder eine Blinderhöhung nicht mitbekommen hat, oder das All-In eines Spielers übersehen hat. Macht man „in turn“, also an der Stelle an der man an der Reihe ist, oder ohne dass sich die Action dazwischen ändert, den Call mit weniger Chips als gefordert, ist man verpflichtet den vollen Betrag zu callen, auch wenn man sich offensichtlich vertan hat.
 
In offensichtlichen Fällen kann der Pokerfloor entscheiden, dass der Spieler die geplant gesetzten Chips aufgibt („forfeit“) und seine Hand damit foldet, ohne auf den geforderten Betrag auffüllen zu müssen.

Forward Motion

GCA: Bei einem Einsatz werden mehr Chips als benötigt mit der Hand nach vorne bewegt aber nicht gesetzt. In diesem Fall riskiert der Spieler dass alle Chips gesetzt werden müssen.
 
Das lästige Thema, um Stringbets, Betting Lines, Forward Motion und Release, kennt sich jeder Pokerspieler aus etlichen Situationen. Seit Jahren durchgesetzt hat sich die Regel, dass Betting Lines nicht „in effect“ sind, selbst wenn sie auf dem Pokertisch aufgedruckt sein sollten. Als ausschließliches Kriterium darüber, wann ein Einsatz getätigt wurde, ist die Vorwärtsbewegung (Forward Motion) und gegebenenfalls das Loslassen („Release“). Da nach vorne geschobene, aber nicht losgelassene Chips zu den häufigsten Angle Shoots gehören, kann bereits die Vorwärtsbewegung an sich als Setzabsicht gelten. Darauf, dass dabei alle (in der Hand) nach vorne bewegten Chips als Einsatz gewertet werden können, weist das GCA jetzt hin.

e-Zigarretten

GCA: Die Benutzung von elektronischen Zigaretten am Pokertisch ist nicht mehr erlaubt und essen im Turnierbereich ist weiterhin nicht gestattet.

Nachdem vor vielen Jahren das Verbannen von Zigaretten (erst aus dem Turnier- dann aus dem Cash Game Bereich) für viele Spieler den Besuch von Casinos überhaupt erst interessant gemacht hat, und die gesundheitliche Beeinträchtigung minimiert wurde, ist das Verbot von e-Zigaretten (sogenannte Vapes oder Verdampfer) der nächste logische Schritt. – Das Amtsgericht Erfurt hatte 2013 entschieden, dass das Anpusten mit Zigarettenrauch als Körperverletzung gilt. Auch wenn der Rauch, bzw. Dampf, aus einer e-Zigarette kommt, sollte das nicht gesundheitsfördernd sein – und eine Unverschämtheit am Tisch ist es allemal.

Das Essen im Turnierbereich ist ebenfalls nicht gestattet. Auch der Verzehr von Speisen am Tisch kann mit schlechten Benimmregeln einhergehen. Vor allem ist der, oft sehr unentspannte, Verzehr von Speisen nicht selten mit einer Sauerei am Tisch oder Fettflecken auf Chips und Karten verbunden. Solche Dinge kennt sicher jeder.

Poker Tournament Directors Association Rules

Wer sich für das aktuelle internationale Regelwerk interessiert, eine Regelfrage schon länger mit sich im Kopf herumträgt, oder die Hausregeln des Homegames auf den aktuellen Pokeregel-Status-Quo bringen möchte, kann hier selber in den TDA Regeln blättern:

Poker Tournament Directors Association Rules 2024 (Version 1.0, 9. Okt 2024)

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