Komplettes Media Team gefeuert! Was ist los bei der WPT?

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Für die einen kam die Nachricht völlig überraschend, für andere hatte sich nach den Massenentlassungen im Dezember angedeutet, dass ein großer Personenwechsel noch weitere Bereiche der World Poker Tour (WPT) erreichen könnte. Mit oder ohne Vorzeichen, in jedem Fall entließ die WPT vor 3 Tagen ihr gesamtes Digital Media Team!

Wie wurde die Entlassung bekannt?

Am letzten Tag des Januars gingen auf einmal Nachrichten von langjährigen WPT-Medienmenschen durch die Sozialen Medien, die alle den gleichen Anlass hatten – nämlich das Ende des Beschäftigungsverhältnis bei der World Poker Tour.

Allen voran schenkte der ebenfalls entlassene Lance Bradley jedem einzelnen seiner WPT Media Mitarbeiter seinen vollen Respekt und bedachte seine Kollegen mit jeweils einem Twitter-Post. Darin bedankt er sich für die tolle Zusammenarbeit und wünscht allen viel Erfolg beim nächsten Kapitel der Geschichte, wo auch immer die geschrieben wird.

Ohne, dass die Hintergründe bekannt wären, die die WPT zu diesem Schritt veranlasst hat, reichte das Feedback auf die Entlassungen von „überraschend“ bis „ungerechtfertigt“.

Award Winning Team

Zu den entlassenen Mitgliedern des Digital Media Teams gehören neben Lance Bradley auch Jeff Walsh, Eric Lusch, Tim Fiorvanti, Easton Oreman, Evan McColl, Raul Silva und Scott Pesick.

Auch wenn die Namen nicht jedem Pokerinteressierten geläufig sind, so ist ihre Arbeit jedem Pokerfan schon häufig vor die Augen gekommen. Ganz gleich ob Promotionen, Fotos, Videos, Affiliation oder alles andere was mit der öffentlichkeitswirksamen Wahrnehmung von solchen Brands wie WPT Prime, World Poker Tour oder den aufstrebenden Club WPT Brands verbunden ist, ist durch die Hände des Media Teams gegangen, bzw. ist es aus ihren Ideen entstanden.

Wie weitreichend ihr Einfluss in der Pokerwelt und die Wertschätzung darin ist, zeigen die zahlreichen Nominierungen, wie z.B. bei den anstehenden Global Poker Awards: Hier ist die WPT 6-mal nominiert: Für „Best Event“ ($5 Million Freeroll), „Best Mid Major“ (WPT Prime), „Best Photo“ (Rachel Kay Winter: 2 Million Dollar Mystery Bounty Draw), „Best Reporters“ (Mickey Doft, BJ Nemeth) und Lance Bradley sogar persönlich für „Best Written Content (Lance Bradley über den krebskranken John Bird).

Auch wenn hier, mit der Ausnahme von Lance Bradley, nicht die Namen der Digital Media Teammitglieder stehen, so sind die Nominierungen nicht unerheblich durch ihre Arbeit zustande gekommen, wie z.B. die Promotion der 5 Million Dollar Freeroll oder der WPT Prime.

Zurückblickend auf die letzten Jahre war die WPT immer einer der Hauptgewinnerinnen der Global Poker Awards, allein Lance Bradley kann 4 Trophäen bereits sein eigen nennen.

Warum entschloss sich die WPT dazu?

Nachdem im Dezember mit dem Einsetzen eines neuen CEOs deutliche Umstrukturierungen stattgefunden haben, haben diese auch vor dem Media Team jetzt keinen Halt gemacht. Natürlich können wir nicht in die Köpfe der Entscheider schauen, doch in keinem Falle wird es an der Arbeitsqualität gelegen haben. Mögliche Motive könnte die Fokussierung auf andere Agitationsmöglichkeiten sein, oder die Übernahme bestimmter Bereiche durch externe Organisationen.

Was heißt das für die Zukunft der WPT und ihrer Brands?

Dass die WPT gezielt bestimmte Brands oder Franchises in Zukunft stiefmütterlich behandeln wird, glauben wir nicht. Viel eher könnte es bei der WPT eine Überlegung sein, die Art der Contenterstellung zu verändern. – Immer mehr Assets tendieren dazu, lieber geteilten Content zu nutzen als eigenen zu erstellen, lieber auf Memes oder schlechtrecherchierten dafür Klicks generierenden Content zu setzen, oder das Ganze an fachfremde Fließbandtexter oder gleich an KIs auszulagern.

Ihr bestimmt welche Art von Medien ihr bekommt und welche Arbeitsplätze es geben wird!

Welche Art von Inhalten ihr bekommt, ob TikTok-Tanz oder Investigativ-Artikel und auch von wem, bestimmt ihr ganz essentiell mit eurer Art der Mediennutzung. Ob ihr lieber eine KI als Schreiberling möchtet oder einen jahre- oder (im Fall des Autors dieses Artikels) jahrzehntelang erfahrenen Pokerjournalisten hinter den Texten haben möchtet, entscheidet ihr in den Währungen, die in den Medien zählen: Klicks, Comments, Verweildauer, mit dem Teilen von Inhalten, und auch – ganz old school – indem ihr über das Gesehene/Gelesene mit anderen sprecht.

Wir hoffen auf eine gute Zukunft und neue Medienheimat für unsere entlassenen Kolleg*innen, und auch auf eine Zukunft für fundierten Pokerjournalismus, den es z.B. hier auf hochgepokert nach hausgemacht gibt.

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