Analyse des Glücksspielmarktes in Deutschland: Wie viel wird gedreht, gewettet und gepokert?

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In der Freizeitbeschäftigung vieler Deutscher hat das Glücksspiel einen hohen Stellenwert. Nicht umsonst findet sich in nahezu jeder kleineren Stadt mindestens eine Spielhalle oder ein Wettbüro, hinzu kommt die große Auswahl verschiedener Anbieter auf digitaler Ebene. Wer sich beispielsweise beim Book of Ra Zocken online die Zeit vertreiben möchte, kann dabei mittlerweile auf etliche legale und lizenzierte Plattformen zurückgreifen.

Durch den mit Internetpräsenz und der analogen Ebene zweigeteilten Markt sowie die große Anzahl konkurrierender Unternehmen kann dabei schnell der Überblick über die Zahlen verloren gehen. Aus gegebenem Anlass haben wir eine Analyse des Glücksspielmarktes in Deutschland durchgeführt und dabei unter anderem untersucht, wie viel wirklich gedreht, gewettet und gepokert wird!

Umfangreiche Datenerhebung ist der neuen Rechtslage zu verdanken

Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag hat die deutsche Bundesregierung im Jahr 2021 nicht nur die Welt des nationalen Glücksspiels auf den Kopf gestellt, sondern auch eine wichtige Basis für die aussagekräftige Erhebung der Statistiken rund um das Thema Glücksspiel in Deutschland etabliert.

Schließlich handelt es sich bei Spielotheken, Wettbüros und vergleichbaren Services auf digitaler und analoger Ebene mittlerweile um einen weitläufig regulierten Markt, bei dem teilnehmende Anbieter besser kontrolliert und damit auch beurteilt werden können.

Die Folgen des neuen Glücksspielstaatsvertrages für digitale Glücksspielangebote

Seit der Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es nicht nur positive Meldungen in Sachen Datenerhebung, sondern vor allem auch Grund zur Umgewöhnung bei vielen Glücksspiel-Fans. Grund dafür sind vor allem die vielen neuen Bedingungen und Standards, die besonders die Landschaft der deutschen Online-Anbieter in ihren Möglichkeiten limitieren.

Während die Verantwortlichen ihre Entscheidung mit einem erhöhten Schutz der Spieler begründeten, zeigten sich viele Glücksspiel-Fans sichtlich enttäuscht und verärgert über die neuen Beschränkungen im legalen deutschen Glücksspiel.

Bei den neuen Regularien handelt es sich nämlich teilweise um Aspekte, die durchaus das Potential besitzen, das Spielerlebnis massiv einschränken zu können. So können die Umdrehungen beispielsweise nicht mehr in gewohnter Geschwindigkeit ausgeführt werden, auch die Einsätze werden teilweise limitiert. Insgesamt handelt es sich bei den Anpassungen also nicht nur um kleine, für den Alltag unbedeutende Veränderungen, sondern tatsächlich um weitreichende und durch die neue Rechtslage verursachte Auswirkungen auf die deutsche Glücksspiel-Industrie.

Kein legales Angebot ohne deutsche Lizenz

Anbieter, die heutzutage Glücksspielinhalte im Internet für deutsche Nutzer legal präsentieren möchten, müssen eine in Deutschland ausgestellte und gültige Glücksspiellizenz vorweisen. Damit hat sich die Bundesregierung im neuen Glücksspielstaatsvertrag mehr Kontrolle über die hiesige Industrie gesichert und zudem die Möglichkeit für höhere Steuereinnahmen in entsprechenden Branchen eröffnet.

Um die deutsche Lizenz erhalten zu können, müssen die Anbieter dabei etliche Kriterien erfüllen. Hierbei handelt es sich unter anderem um die folgenden Vorgaben, die im jeweiligen Kontext für Anbieter von Casino-Spielen oder Sportwetten greifen:

  • Anbieterübergreifendes Einzahlungslimit von 1.000 € pro Monat
  • Begrenzung des maximalen Einsatzes pro Spin auf 1 €
  • Erzwungene Wartezeit von 5 Sekunden zwischen der Auslösung von Spins
  • Möglichkeit, eine 24-stündige Sofortsperre einzuleiten

Obwohl die Liste der neuen Anforderungen an den Betrieb von entsprechenden Inhalten noch deutlich länger ist, handelt es sich bei diesen Punkten um die für den Spieler relevantesten Neuerungen.

Dabei lässt sich beobachten, dass die Anpassungen auf rechtlicher Ebene vor allem die Online Spielhallen, welche zuvor mit unlimitierten Möglichkeiten überzeugen konnten, treffen. Wettanbieter hingegen sind vor allem von generellen Regelungen wie dem anbieterübergreifenden Einsatzlungslimit von 1.000 € im Monat betroffen.

Veränderungen auch im Offline-Glücksspiel

Im Kontext des neuen Glücksspielstaatsvertrages wird oftmals nur über die Auswirkungen und Folgen für digitale Anbieter gesprochen. Hierbei sollte jedoch nicht vernachlässigt werden, dass auch Offline-Anbieter, also lokale Casinos und Spielhallen, mit Nachwirkungen der Gesetzesänderung zu kämpfen haben.

Schließlich werden auch hier im Rahmen des Spielerschutz-Programms OASIS neue Anforderungen gestellt, welche die Anschaffung von zusätzlicher Technik und Schulungen des Personals voraussetzt. Darüber hinaus gibt es, ähnlich wie bei Online-Anbietern, weitere Neuheiten, deren Erwähnung in diesem Kontext die Komplexität des Beitrags überschreiten würde.

Schwarzmarkt noch immer nicht besiegt

Bevor wir uns an diesem Punkt nun der Ausarbeitung der Zahlen im deutschen Glücksspiel widmen können, müssen wir vorab erwähnen, dass der Schwarzmarkt in Deutschlands Glücksspielbranche selbst trotz der mittlerweile mehrere Jahre in der Vergangenheit liegenden Einführung des Glücksspielstaatsvertrages noch immer nicht vollständig eliminiert werden konnte.

So gibt es vor allem im Internet, vereinzelt und meist in Form von Gaststätten oder kleineren Betrieben mit einigen wenigen Spielautomaten oder Wett-Terminals, aber auch im Offline-Glücksspiel immer noch einige Möglichkeiten, ohne Begrenzungen und Limitierungen spielen zu können.

Problematisch ist dies nicht nur aufgrund des fehlenden Spieler- und Jugendschutzes in entsprechenden Szenarien, sondern unter anderem auch wegen der damit ausbleibenden Möglichkeiten einer einheitlichen Datenerhebung im Kontext vom Glücksspiel in Deutschland.

Lotterie an der Spitze, Casinos und Sportwetten auf gleicher Wellenlänge

Die in Deutschland häufig auf Länderebene regulierten Lotterien sind in Sachen Popularität definitiv das am meisten gefragte Glücksspiel in Deutschland. Es spricht dabei unterschiedliche Zielgruppen an, außerdem ist die Teilnahme analog und digital in unterschiedlichen Formen möglich und damit auch für Menschen ohne technisches Wissen leicht umzusetzen.

Bestätigt wird dies auch durch eine Übersicht der Steuereinnahmen, welche zudem veranschaulicht, dass Sportwetten und Casinos zumindest in Sachen generierter Steuern als ungefähr gleichwertig anzusehen sind.

Zahlen und Daten zum Glücksspiel in deutschen Casinos

Nachdem wir uns mit den für die Erhebung der Daten im hiesigen Glücksspiel relevanten Grundlagen beschäftigt haben, werden wir uns an dieser Stelle näher mit den Zahlen zur Casino-Aktivität deutscher Nutzer beschäftigen.

Spielbanken als Gewinner auf dem Offline-Markt

Obwohl dem Online-Geschäft viele Vorteile eingeräumt werden, ist der Anstieg des Umsatzes von offiziellen deutschen Spielbanken ein beeindruckendes Zeugnis dafür, dass die Branche wachstumsfähig ist. Experten stufen den Anstieg dabei unter anderem als Zeichen der Seriosität von etablierten Spielbanken, die mittlerweile die Milliardenschwelle an Bruttospielerträgen geknackt haben, ein.

Während klassische Spielhallen immer mehr aus dem Stadtbild verschwinden, sind Spielbanken stets ein guter Ort für jeden, der ein zivilisiertes und angenehmeres Spielerlebnis auf analoger Ebene erleben möchte.

Anders als die meisten klassischen Spielotheken überzeugen Spielbanken zudem mit einem vielfältigen Angebot, welches unter anderem auch die Möglichkeit der Teilnahme an Spieltischen von Roulette und Blackjack beinhaltet. Das grenzt sie zudem von legalen Online-Glücksspielseiten ab, wo nur Slots, Poker und Sportwetten genehmigungsfähig sind.

Die besten Zeiten lokaler Spielhallen scheinen vorbei zu sein

Der Umsatz lokaler Spielhallen erlebte vor allem Mitte der 2000er und Anfang der 2010er Jahre einen rasanten Höhenflug. Während es aus gegebenem Anlass zum Beginn des aktuellen Jahrzehnts vergleichsweise hohe Einbußen beim Umsatz zu verkraften gab, scheinen die aktuellen Zahlen die These der rückläufigen Besuche in Vor-Ort-Spielhallen zu bestätigen. Schließlich konnte der Umsatz selbst trotz hoher Inflation nicht mehr an die letzten Zahlen der 2010er-Jahre anknüpfen.

Ein geschätzter Umsatz von rund 5 Milliarden Euro im Jahr 2022 stellt zwar immer noch eine beachtliche Summe dar, ist verglichen mit der riesigen Anzahl von verschiedenen Einrichtungen, die für die Erzielung des besagten Umsatzes in Frage kommen, nicht überdurchschnittlich hoch.

Gründe für die sinkende Nachfrage an klassischen Spielhallen gibt es indes ausreichend. Denn trotz der neuen und teilweise sehr einschneidenden Veränderungen im Bereich der Online Spielotheken gibt es noch immer etliche Vorteile, die Nutzer von virtuellen Angeboten nutzen können. An oberster Stelle steht hierbei vor allem die große Auswahl verschiedener Boni und Prämien, die im Internet als Werbemittel eingesetzt werden.

Umsatz von Online-Glücksspiel liegt vor Spielbanken aber hinter Spielhallen

Laut der Statistik-Plattform Statista beläuft sich der geschätzte Umsatz von Online Casinos in Deutschland im Kalenderjahr 2025 auf knapp 2 Milliarden Euro. Damit erwirtschaften die digitalen Anbieter zwar mehr als Spielbanken, jedoch nur rund die Hälfte der Summe von stationären Spielhallen. Dies ist vor allem deshalb überraschend, da noch immer viele Glücksspiel-Fans denken, dass Online-Anbieter die Umsätze von klassischen Spielhallen bereits lange übertroffen haben.

Genau genommen könnten sie dies jedoch inoffiziell bereits geschafft haben. Schließlich handelt es sich bei dem von Statista geschätzten Umsatz lediglich um die legalen Markt. Adäquate Schätzungen sind also auch hier mal wieder nur im Konjunktiv möglich.

Zahlen und Daten zu Sportwetten in Deutschland.

Da Sportwetten in der Regel separat betrachtet werden, werden wir die Zahlen für diesen Branchenzweig getrennt von den Casino-Zahlen beobachten. Zu den Sportwetten zählen dabei vor allem die klassischen Anbieter, welche den Fokus auf Fußball sowie andere gängige Sportwetten setzen, aber beispielsweise auch Anbieter von Pferdewetten oder vergleichbaren Services.

Rekordumsatz im Jahr 2022: Sportwetten weiterhin hoch im Kurs?

Aktuelle Zahlen zeigen, dass Sportwetten nicht nur ein hohes Maß an Popularität besitzen, sondern zudem auch einen mehr oder weniger konstanten Anstieg vorweisen können. Denn der Rekordumsatz aus 2022 zeigt mit einer Summe von 9,4 Milliarden Euro auf dem deutschen Markt deutlich, dass Sportwetten einen wichtigen Stellenwert im deutschen Glücksspiel einnehmen.

Diese Zahlen stammen aus einer Veröffentlichung des Deutschen Sportwettenverband und beziehen sich damit auf sämtliche in Deutschland legal registrierte Anbieter. Ein Blick auf die Umsätze der vergangenen Jahre lässt außerdem darauf schließen, dass wir weiterhin in regelmäßigen Abständen mit neuen Rekord-Umsätzen rechnen können.

Es ist jedoch davon auszugehen, dass der eigentliche Umsatz noch ein Stück weiter höher liegen dürfte. Schließlich handelt es sich bei Sportwetten um ein Produkt, welches aufgrund verschiedener Vorteile zunehmend über das Internet in Anspruch genommen wird.

Hier stehen Wettanbietern aufgrund fehlender Kapazitäten und Möglichkeiten zur Kontrolle des gesamten Angebots im Internet immer noch ausreichend Möglichkeiten zur Verfügung, um ohne gültige Lizenz deutsche Nutzer auf die eigene Plattform lotsen zu können.

Wettbüros in direkter Konkurrenz zu Online-Anbietern

Viele Wettanbieter, die in Deutschland als lokale Wettbüros vertreten sind, verfügen über eine eigene Online-Plattform, auf der das Angebot parallel zur Verfügung gestellt wird. Dabei existiert jedoch ein entscheidender Unterschied zwischen den beiden Angeboten.

Während die Wettbüros, die in vielen deutschen Städten zu finden sind, meist im Rahmen eines Franchises von Einzelunternehmern geführt werden, steht die Internetpräsenz der jeweiligen Anbieter ausschließlich unter der Führung des namensgebenden Unternehmens. In diesem Kontext ist also anzumerken, dass selbst Wettbüros, die denselben Namen einer bekannten Online-Plattform tragen, in direkter Konkurrenz mit selbiger stehen.

Wichtig ist dies vor allem vor dem Hintergrund, dass viele Nutzer zunehmend auf die Angebote über das Internet setzen und einem Besuch eines lokalen Wettbüros eher zurückhaltend entgegentreten. Der Besuch eines entsprechenden Wettanbieters ist nämlich schon lange nicht mehr so spannend, wie er einst mal war. Viel bequemer hingegen ist es, von zuhause aus Wetten auf eine deutlich größere Auswahl von Märkten platzieren zu können.

Poker als getrenntes Geschäftsfeld

Obwohl viele Anbieter von Glücksspiel vor allem auf digitaler Ebene die Aspekte der Casinos und Sportwetten miteinander vereinen und oftmals beide Services auf einer Plattform anbieten, bleibt das mindestens gleichwertig beliebte Glücksspiel Poker oftmals außen vor. Grund dafür ist nicht selten die ausgiebige Technik für das digitale Poker-Angebot, welche sich stark von den klassischen Glücksspielinhalten unterscheidet.

Aus diesem Grund gibt es vor allem Online nur wenige Anbieter, die mit offizieller deutscher Lizenz agieren. Die Steuereinnahmen aus Online-Poker, welche Rückschlüsse auf den tatsächlichen Umsatz des legalen digitalen Poker-Marktes in Deutschland ziehen lassen, lagen daher im Jahr 2023 bei gerade einmal 30 Millionen Euro.

Verglichen mit den anderen Zweigen des Glücksspiels handelt es sich beim Online Poker um eine relativ geringe Summe. Die Umsätze aus dem Offline-Poker sind derweil schwerer zusammenzufassen und dürften größtenteils in den Umsatz der offiziellen Spielbanken, welche einige Turniere im Poker-Bereich veranstalten, einfließen.

Kritiker sind sich einig: Offizielle Zahlen liegen weit unter der Realität

Wir wissen bereits, dass die Zahlen durch den durchaus noch vorhandenen Schwarzmarkt zumindest leicht verfälscht werden. Das ganze Ausmaß ist damit allerdings noch nicht erklärt. Denn um einschätzen zu können, inwiefern die Umsätze vom Schwarzmarkt verglichen mit den offiziellen Zahlen variieren, müssen wir verstehen, welche Gründe für die Nutzung des Schwarzmarktes in Frage kommen.

An erster Stelle dürften hierbei das Wegfallen von Beschränkungen hinsichtlich der Einsätze und Einzahlungslimits stehen. Es lässt sich in diesem Kontext also nicht ganz unbegründet die These aufstellen, dass ein durchschnittlicher Schwarzmarkt-Nutzer einen höheren Umsatz erzielt, als es ein durchschnittlicher Nutzer der legalen Services tun würde.

Somit könnte selbst eine deutlich geringere Prozentzahl aktiver Nutzer auf dem Schwarzmarkt eine enorme Summe, die nicht mit dem Volumen des legalen Marktes zu vergleichen ist, ausmachen können.

Hinweise auf starke Aktivität auf dem Schwarzmarkt

Wer sich innerhalb der deutschen Casino-Szene bewegt und beispielsweise auf sozialen Medien Teil einer entsprechenden Community ist, weiß, wie groß die Nachfrage nach Schwarzmarkt-Anbietern tatsächlich ist.

Diese bieten nämlich mit wegfallenden Beschränkungen nicht nur gute Gründe für den Nutzer, auf der entsprechenden Seite mit dem Spielen zu beginnen, sondern haben auch das Affiliate-Marketing für sich entdeckt.

Die Folge sind somit etliche Personen, die selbst die Rolle des Werbetreibenden übernehmen und aus diesem Grund eigenständig Inhalte, vor allem im Internet erstellen, welche als Werbung für Schwarzmarkt-Betreiber zu verstehen sind.

Dadurch erhalten die Anbieter, die genau genommen hierzulande eigentlich gar nicht mehr agieren dürfen, ausreichend Aufmerksamkeit, um neue Nutzer auf die eigene Plattform lotsen zu können.

Von Social-Media-Streams bis externen Landingpages: Marketing lässt raum für Spekulation

Insgesamt ist das Ausmaß von Aktivitäten im Bereich des illegalen Glücksspiels in Deutschland kaum zu überblicken. Allein auf den sozialen Medien finden sich hunderte, wenn nicht gar tausende, aktive Accounts, die sich ausschließlich mit dem Thema Glücksspiel befassen und dabei eindeutig den Fokus auf das Bewerben von entsprechenden Links setzen. Damit verfolgen sie das Ziel, von Provisionen profitieren zu können, nachdem neue Spieler auf die Seite eines entsprechenden Anbieters gelockt wurden.

Allein ein Blick auf die erfolgreichsten Streamer und Werbetreibenden zeigt dabei, wie groß der Markt für den grauen Bereich des deutschen Glücksspiels noch immer sein muss. Die Annahme, aktuell offizielle Zahlen müssten also nur geringfügig nach oben korrigiert werden müssen, um den Schwarzmarkt einzurechnen, scheint vor diesem Hintergrund mehr als optimistisch zu sein.

In Wahrheit dürfte der Schwarzmarkt also noch immer ein mindestens mit dem legalen Markt vergleichbares Volumen vorweisen können. Manche Stimmen reden dabei sogar von einem deutlich größeren Faktor von Schwarzmarkt zu legalem Markt.

Steuereinnahmen als politische Motivation

Die Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel sind nicht nur ein gutes Indiz dafür, wie viel Umsatz, zumindest auf dem legalen Markt, jährlich mit dem Glücksspiel in Deutschland erzielt wird, sondern auch eine wichtige Motivation für die Bundesregierung, den Schwarzmarkt weiter einzudämmen.

Bevor den entsprechenden Plattformen nicht der Stecker gezogen werden kann, werden nämlich kontinuierlich Möglichkeiten verpasst, Steuereinnahmen erzielen zu können. Somit hat der Staat auch abseits von sozialen und ethischen Argumenten einen guten Grund, um das Glücksspiel in Deutschland bald vollständig und bedingungslos regulieren zu können.

Gründe, den Schwarzmarkt für Glücksspiel in Deutschland einzudämmen

Schlussendlich gibt es viele gute Gründe, die für die Eindämmung des Schwarzmarktes für Glücksspiel in Deutschland sprechen:

  • Anstieg von Steuereinnahmen aus der Glücksspiel-Branche
  • Erhöhter Spielerschutz durch nationale Systeme wie OASIS
  • Verbesserter Jugendschutz dank strengerer Kontrollen

Vor allem die erhöhten Steuereinnahmen dürften dabei Grund genug sein, um den Schwarzmarkt in Deutschlands Glücksspiel-Branche weiter einzuschränken. Auch soziale Aspekte sprechen für ein solches Vorgehen. Lediglich die Umsetzung dürfte aufgrund der Komplexität des Sachverhalts zu einer echten Herausforderung werden.

5,3 % Steuern auf Glücksspiel in Deutschland

Derzeit liegt der Steuersatz auf Glücksspiel-Einsätze im Internet bei 5,3 %. Offline-Anbieter hingegen unterliegen mit der Vergnügungssteuer einer weitaus komplexeren Situation und haben für gewöhnlich mit höheren prozentualen Abgaben zu rechnen.

Doch selbst ein Blick auf die 5,3 % zeigt, dass die deutsche Bundesregierung durchaus ein Interesse daran haben dürfte, vor allem den unübersichtlichen digitalen Markt besser kontrollieren zu können.

Steuereinnahmen in Deutschland leicht rückläufig

Das Statistische Bundesamt hat erst kürzlich eine neue Statistik zu den Steuereinnahmen aus Glücksspiel in Deutschland veröffentlicht. Wichtig ist hierbei zu bedenken, dass es sich bei den Zahlen um die Summe aller Steuern aus sämtlichen Glücksspielen wie Lotterien, Wetten, Slots und vergleichbaren Aktivitäten handelt. Alleine die Lotteriesteuer macht dabei mehr als 70 % der gesamten Steuereinnahmen aus Glücksspiel Deutschlands aus.

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt, dass die Steuereinnahmen durch Glücksspiel in Deutschland 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken sind. Zuvor hingegen war ein kontinuierlicher Anstieg, der trotz der brisanten Umstände zu Beginn der 2020er Jahre nicht zu bremsen war, zu beobachten. Ist das Zufall?

Aufschlüsselung der Steuereinnahmen aus Glücksspiel in Deutschland

Die Steuereinnahmen aus Glücksspiel setzen sich aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. Hierzu zählen unter anderem:

  • Lotterien
  • Casinos
  • Sportwetten

Verspielt Deutschland die Chance auf zusätzliche Steuereinnahmen?

Ganz so unerklärlich sind die rückläufigen Einnahmen aus Steuern im Kontext von Glücksspiel nämlich nicht. Denn wer sich die Daten, an denen viele der Zahlen aus diesem Beitrag veröffentlicht wurden, näher ansieht, wird schnell merken, dass das Jahr 2022 eine Art Wendepunkt für das deutsche Glücksspiel bedeutet hat.

Zu diesem Zeitpunkt erholte sich das Land langsam von einer schweren Krise und war gleichzeitig bereits mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag konfrontiert. Gleichzeitig wurde ein Anstieg der Nutzung von Spielbanken beobachtet, die Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel waren im Folgejahr jedoch leicht rückläufig.

Eine Aufschlüsselung der Steuereinnahmen zeigt dabei ein weiteres, überraschendes Detail. Denn im Jahr 2023 war der Umsatz an virtuellen Spielhallen mit einem Minus von 38,5 % deutlich geringer als im Jahr zuvor. Zwar könnten durchaus unterschiedliche Gründe für diese Entwicklung verantwortlich sein, ein entscheidender Faktor dürfte dabei jedoch in jedem Fall die Beschränkung des Spielerlebnisse in lizenzierten Online Spielotheken sein.

Schließlich haben viele Nutzer keine Lust mehr auf die seit rund vier Jahren gültigen Beschränkungen und suchen sich nun wieder Anbieter, die zwar keine deutsche Lizenz vorweisen können, dafür jedoch weitestgehend ohne Einschränkungen genutzt werden können.

Fazit zu Glücksspiel-Statistiken in Deutschland: Großes Chaos und eine unbeantwortete Frage!

Abschließend bleibt auf jeden Fall festzuhalten, dass es als äußerst schwierig angesehen werden kann, adäquate Zahlen als Antwort auf Fragen in Sachen deutsches Glücksspiel-Volumen liefern zu können. Schließlich handelt es sich beim Glücksspiel zunächst um einen Überbegriff, welcher viele verschiedene Kategorien, insbesondere die Spielotheken- und Sportwetten-Branche, beinhaltet.

Auf dem Markt agieren dabei unterschiedliche Anbieter, die mittlerweile dank gesetzlicher Anpassungen zwar größtenteils überwacht und reguliert werden können, jedoch nicht die gesamte Masse der auf dem Markt aktiven Unternehmen ausmachen.

So gibt es noch immer einen großen Schwarzmarkt, welcher es nicht ermöglicht, wirklich repräsentative Zahlen veröffentlichen beziehungsweise recherchieren zu können. Dennoch können aktuelle Zahlen herangezogen werden, um zumindest einen groben Eindruck über das aktuelle Spielverhalten von deutschen Glücksspiel-Fans erhalten zu können. Wie die Zahlen am Ende bewertet werden, bleibt dabei natürlich jedem selbst überlassen.

Schlussendlich bleibt jedoch weiterhin eine Frage unbeantwortet: Wie hoch sind die Umsätze und Spielaktivitäten deutscher Glücksspiel-Fans auf Plattformen für Casino-Spiele, Sportwetten, Poker und vergleichbare Inhalte auf legaler Ebene inklusive der inoffiziellen Schwarzmarkt-Zahlen wirklich?

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