NFL Wildcard Weekend – Der Irrtum der ungläubigen Buchmacher

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Die NFL Playoffs beginnen am Wochenende mit der Wildcardrunde. Die Playoffs die den dunklen Januar, in dem die deutsche Bundesliga im Winterschlaf ist, dennoch zu einem der schönsten Sportmonate des Jahres machen.

Eine wunderbare NFL Regular Season ist letztes Wochenende zu Ende gegangen. Die Saison war voller großartiger Geschichten. Man konnte gleich zwei unglaubliche Comebacks erleben: Peyton Manning nach vier(!) Genickoperationen und einer ganzen Saison Pause, mit einem neuen Team dessen Offense nun genauso aussieht wie die seines alten Teams. Der einzige Quarterback in der Geschichte des Sports der de Facto auch gleich sein eigener Offensive Coordinator ist. Und dann natürlich Adrian Peterson, der letzte Weihnachten einen Kreuzbandriss als Geschenk bekam und heuer besser als je zuvor war.

Fantastische Rookie Quarterbacks, mit der Ankunft des Erlösers in Washington, Andrew Luck der den Colts das Geschenk bescheren könnte einen künftigen Hall of Famer (Manning) durch einen anderen zu ersetzen (ein Kunststück das bislang nur den 49ers mit Young nach Montana, und eventuell den Packers mit Rodgers nach Favre gelang). Und nicht zuletzt Russell Wilson der ein wenig abseits im Pacific Northwest den Seahawks neues Leben einhauchte und dabei Peyton Mannings Touchdown Rekord für Rookie QBs einstellte.

Dazu noch die Nachwehen von Bountygate, die Replacement Referees, Chuck Strong, der endgültige Niedergang der Jets angeführt vom tragischen Helden Mark Sanchez der uns zu Thanksgiving mit seinem Butt Fumble das lustigste Play der Saison lieferte http://www.youtube.com/watch?v=rAp57G1hLn0, und vieles mehr.

 Die besten zwölf Teams, von denen wiederum die besten vier in der ersten Runde ein Freilos haben, ermitteln nun im KO System den Super Bowl Champion der am dritten Februar in New Orleans gekrönt wird. Ich werde zu allen Spielen eine kleine Einschätzung abgeben und vor Allem auch die ein oder andere Wettempfehlung. Mögen die Spiele beginnen!

 Alle Spiele live auf ESPN America, Wetten zB auf bet365.com oder sportingbet.com

 

Cincinnati Bengals @ Houston Texans (Samstag 22:30)

Die Texans haben lange Zeit wie das sichere number one seed der AFC ausgesehen haben aber wegen einiger Niederlagen im Dezember ihr Freilos verspielt und müssen jetzt doch schon in der 1. Runde ran. Und zwar gegen die Bengals die 4 ihrer letzten 5 Spiele gewonnen haben. Dennoch ist Houston das deutlich komplettere Team und wird nicht zuletzt wegen des Heimvorteils klar gewinnen. Andy Dalton, der junge QB der Bengals, hat zu seinem Lieblingsreceiver AJ Green kaum ernstzunehmende Alternativen und das Laufspiel ist bestenfalls mittelmäßig. Das wird zu wenig sein. Die überragende Verteidigung der Texans, angeführt vom defensive player of  the year JJ Watt, wird Dalton (verschärften Regeln zum Trotz, in der Postseason wird traditionell etwas härteres Spiel zugelassen) in den Boden stampfen. Da genügt dann auch eine mittelmäßige Leistung des eigenen QBs, dem mittelmäßigen Matt Schaub.

Die Texans gewinnen mit Handicap -4,5 (Spread) ohne Probleme

(Spread Betting Definition: http://en.wikipedia.org/wiki/Spread_betting)

 

Minnesota Vikings @ Green Bay Packers (Sonntag 2:00)

Letzten Sonntag haben die Vikings die Packers zwar geschlagen aber das war im kuschelig warmen, heimischen Metrodome. Auswärts in der unwirtlichen „frozen tundra“ hingegen wird sich vor allem Quarterback Cristian Ponder ordentlich verkühlen. Die Vikings sind 7,5 Punkte Außenseiter und zwar völlig zu Recht. Es bedurfte schon einer der besten Saisonen eines Running Backs aller Zeiten – Adrian “All Day” Peterson lief für 2097 Yards – dass sie überhaupt in die Playoffs gekommen sind. Eine enorme Leistung wenn man bedenkt, dass sie das praktisch ohne Quarterback geschafft haben. AD wird zwar wieder im Stil einer Figur aus einem Computerspiel durch die Verteidigung der Packers laufen, aber das wird trotzdem nicht genügen. Der Grund dafür heißt, neben Cristian Ponder, Aaron Rogers. Der QB der Packers ist zusammen mit Payton Manning und Tom Brady der Beste seines Fachs und wird zu Hause im Lambeau Field völlig humorlos für 300+ Yards und 3+ TDs werfen. 

Die Packers gewinnen mit Handicap -7,5 (covern den Spread)

 

Indianapolis Colts @ Baltimore Ravens (Sonntag 19:00)

Das Spiel der großen Emotionen, Chuck Strong gegen den seine Karriere beendenden Ray Lewis, und somit am schwersten zu bewerten. Der Trainer der Colts, Chuck Pagano, ist nach überstandener Leukämie zurück an der Sideline und sein Team wird alles für ihn geben. Auf der anderen Seite allerdings hat Linebackerlegende Ray Lewis diese Woche angekündigt nach der Saison seine einzigartige Karriere zu beenden. Die Ravens sind Ray Lewis! Da Football vielleicht der Sport ist in dem Emotionen den größten Einfluss auf ein Spiel haben ist hier alles im Fluss und alles möglich.

Auslassen! Weder gegen Chuck noch gegen Ray wetten…

 

Seattle Seahawks @ Washington Redskins (Sonntag 22:30)

Die Seahawks sind bei den Buchmachern Favorit. Noch dazu als Auswärtsteam. Was für eine Fehleinschätzung! Vielleicht sind sie nüchtern betrachtet das etwas komplettere Team, und Russell Wilson ist sicher einer der besten Rookie QBs die man je gesehen hat. ABER das ist völlig egal, weil – siehe oben – Football ist ein Spiel der Emotionen und Washington ist im Himmel. Hingeführt hat sie Robert Griffin der Dritte kurz RG3, in Washington auch “The Black Jesus” genannt. Nach Jahrzehnten des Wartens hat das Team der Hauptstadt endlich wieder einen ernstzunehmenden Quarterback. Und was für einen! Der Rookie hat selbst die höchsten Erwartungen übertroffen und eine unglaubliche Saison gespielt. Er hat nicht weniger getan als die Position des QB revolutioniert. Ein besserer Läufer als Vick mit einem Arm wie Elway. Glückliches Washington!

Washington auf Sieg – gegen Jesus wetten ist keine gute Idee 

 Michael Haas

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