Hat sich Bernard Tapie verzockt? Alle Vermögenswerte beschlagnahmt!

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Der Franzose Bernard Tapie sollte der große Retter im Poker-Business werden. Lange zeit galt er als der sichere Käufer von Full Tilt Poker und war somit der Hoffnungsträger aller geprellten Kunden. Doch am Ende scheiterte der Deal und PokerStars übernahm die Plattform. Jetzt hat es sich wohl bei Bernard Tapie ausgepokert!

Es ist ein Wirtschaftskrimi par excellence und vielleicht wird auch eines Tages ein Buch darüber geschrieben. Ex-Adidas-Eigner und „Fast Full-Tilt-Poker Käufer“ Bernard Tapie (70) hat mit dem Gesetz große Probleme. Es wäre nicht das erste Mal, dass Tapie in der Schusslinie steht, aber dieses Mal scheint es ernster zu sein, als er vielleicht dachte. Pariser Untersuchungsrichter behaupten, dass Tapie sein Vermögen einem bandenmäßigen Betrug zulasten der Staatskasse zu verdanken hat. Prompt sicherten sie sich den Zugriff auf Villen, Konten und seine Lebensversicherungen.

Tapie selbst: „Ich wusste nicht, dass wir in einem Land leben, in dem man Leute hinrichten kann, bevor man sie verurteilt hat“. Die Beschlagnahmung seines Vermögens lässt er natürlich anfechten. 

Kommen wir zum eigentlichen Problem. In den 90er Jahren war Tapie Haupt-Anteilseigner von Adidas. Der Sportartikelhersteller steht aktuell wieder in den Medien, da man als Sponsor und Anteilseigner von Bayern München nicht erfreut war, dass Mario Götze bei einer offiziellen Pressekonferenz ein T-Shirt seines eigenen Sponsors Nike trug. Aber das nur am Rande. 

Zurück zu Tapie: Als dieser die Aktien von Adidas wegen Geldproblemen verkaufen musste, machte seine Hausbank „Crédit Lyonnais“ einen Gewinn von mehr als 200 Millionen Euro. Tapie sah sich von dem staatlichen Institut übers Ohr gehauen, klagte und erhielt 2008 inklusive Zinsen eine Entschädigung von mehr als 400 Millionen Euro.

Jetzt kommen die Ermittler ins Spiel, die hier ein Komplott witterten. An dem organisierten Betrug, an dem auch Mitarbeiter der konservativen Regierung unter Nicolas Sarkozy mit von der Partie waren, sei unter anderem Chef des Telekommunikationskonzerns Orange, Stéphane Richard beteiligt gewesen. Dieser war der Büroleiter der damaligen Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde. Die heutige Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird in dem Verfahren als „verdächtige Zeugin“ geführt. 

Sarkozy wurde beim Wahlkampf 2007 tatkräftig von Tapie unterstützt und so soll die Entschädigung im Jahr 2008 ein Freundschaftsdienst gewesen sein. Sollte dies nachgewiesen werden, dann droht Tapie ein langer Gefängnisaufenthalt. Aber das ist Tapie ja schon gewöhnt. Bereits in den 90er Jahren wurde er wegen Bestechung und Steuerhinterziehung verurteilt. Er saß monatelang im Gefängnis.

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