Hossein Ensan als Mega-Chipleader am WSOP 2019 Main Event Final Table

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Der eine zahlt, der andere nicht.

Ein absolut sensationelles Abschneiden aus deutscher Sicht war schon vor dem heutigen Tag 7 des Main Events der World Series of Poker 2019 sicher. Sage und schreibe sechs Vertreter hatten noch die Chance auf den Sprung an den wichtigsten Finaltisch des Jahres.

Da man es am sechsten Tag nicht geschafft hatte, die eigentlich anvisierten letzten drei Tische zu erreichen, war ein sehr langer Tag vorprogrammiert. Ohne den unmittelbaren Druck des nächsten Preissprungs ging es von Anfang an zur Sache.

Leider mussten mit Thomer Pidun und Christopher Ahrens auch direkt zwei Deutsche die Segel streichen. Thomer wurde am Ende 33ter und Christopher 31ter, für beide bedeutete das $ 261.430 an Preisgeld.

Thomer Pidun

Mit vier deutschen Vertretern ging es dann an die letzten beiden Tische. Es sah zu diesem Zeitpunkt sehr gut für eine deutsche Übermacht am Final Table aus. Mit Viktor Rau, Robert Heidorn und den zu diesem Zeitpunkt überragenden Chipleader im Turnier Hossein Ensan am großen TV-Tische durfte man auch schon mal träumen.

Enrico Rudelitz musste ich am Outer Table unter anderem mit dem Italiener Dario Sammartino duellieren und leider musste Enrico dann auch ausgerechnet gegen Dario sein Turnierleben lassen.

Seine Könige traten nach einem Pre-Flop-AllIn gegen die AQ von Sammartino an und nach einem Ass auf dem Turn war die Reise für den sympathischen Rudelitz zu Ende. Als kleines Trostpflaster erhielt er für Platz 17 ein Preisgeld von $400.000, auch wenn die Enttäuschung natürlich riesig war.
 
Für Vikor Rau platzte der Traum vom Finaltisch dann etwas später. Mit seinen QQ trat er gegen die KK von Henry Lu an und fand leider keine Hilfe. Damit musste sich Viktor mit Platz 13 zufrieden geben und immerhin schon $600.000.

Hossein Ensan hatte auch zu diesem Zeitpunkt weiter ganz klar den größten Chipstack vor sich stehen und hielt mit seinem aggressiven Spiel seine Gegner auf Distanz. Am zweiten Tisch dominierte der Italiener Sammartino das Geschehen nach Belieben und baute seinen Stack immer weiter aus.

Die Phase bis zum Erreichen der letzten Neun sollte dann noch viele Stunden. Nach dem Ausscheiden von Viktor ging es erst einmal lange zu zwölft weiter.

In der bis dahin größten Hand des Turniers rasselten dann Hossein Ensan und der Amerikaner Timothy Su aneinander. Nach einem Raise von Ensan und anschließnder 3-bet von Su ging am Flop QhTs7d eine weitere Wette in die Mitte, am Turn 7s wurde von beiden gecheckt.

Den River 6h setzte Su nochmals groß und dann holte Hossein den Hammer raus und raise auf 45 Mio. Nach über fünf Minuten Bedenkzeit callte Su und natürlich hatte Hossein eine Bombe auf der Hand. Mit TcTh und damit einem Full House sackte Hossein einen 116 Mio. Pot ein und baute seinen Stack auf über 170 Mio. aus.

Auf dem zweiten Rang lag zu dieser Zeit der Italiener Sammartino mit 65 Mio. Chips. Das Erreichen des Finaltisches war für Hossein also quasi schon fix. Nur Robert Heidorn musste ständig kämpfen und hielt sich immer tapfer bei ca. 20 BB.

Als nächstes mussten Michael Niwinski und Henry Lu auf den Plätzen 12 und 11 ihren Main Event Traum 2019 aufgeben. Niwinski scheiterte 2016 schon kurz vor dem Finaltisch als 15ter, und auch dieses Jahr reichte es nicht ganz.

Danach gab es den letzten Re-Draw dieses Turniers und alle 10 verbliebenen Spieler nahmen in der großen Arena am TV-Tisch Platz. Gesucht wurde der Final-Table-Bubble-Boy.

Es war ein Kampf zwischen den beiden Shorties Robert Heidorn und dem Kanadier Alex Livingston. Und während der letzterer mit KQ gegen Q3 verdoppeln konnte, reichte es für Robert leider nicht.

Mit nur noch 9.1 Mio. suchte er ebenfalls mit KQ sein Glück und traf auf 88 von eben jedem
Livingston. Nach dem Flop 789 war schon fast alles vorbei. Ein [Jx] auf dem Turn brachte noch einmal etwas Hoffnung, doch es sollte keine 10 mehr folgen auf dem River.
Damit war für Robert Heidorn auf dem undankbarsten zehnten Platz Schluss und auch die $800.000 waren kein rechter Trost. Dennoch hat Robert ein absolut brillantes Turnier gespielt.

Am Final Table, der nach einem Tag Pause am Sonntag startet, aber fehlt er nun. Dafür haben wir mit Hossein Ensan den Chipleader in unseren Reihen.

WSOP 2019 Main Event Final Table

SeatPlayerCountryChip CountBig Blinds
1Hossein EnsanGermany177,000,000177
2Nick MarchingtonUnited Kingdom20,100,00020
3Dario SammartinoItaly33,400,00033
4Kevin MaahsUnited States43,000,00043
5Timothy SuUnited States20,200,00020
6Zhen CaiUnited States60,600,00061
7Garry GatesUnited States99,300,00099
8Milos SkrbicSerbia23,400,00023
9Alex LivingstonCanada37,800,00038

Gegen Hossein war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Er spielte seinen Stack exzellent und baute seine Führung immer weiter aus. Mit 177 Big Blinds liegt er ganz klar vor dem Zweiten Garry Gates, der 99 Big Blinds an den Start bringt.

Der Plan sieht vor, auf 6 Spieler zu reduzieren am Sonntag, ehe es dann am Montag mit dem zweiten Teil des Final Tables weiter geht.

Alle Spieler haben schon $1 Mio. sicher und erleben nun den jeweils größten Moment ihres Pokerlebens. Auch wenn Hossein schon einen EPT-Titel sein Eigen nennen darf, hat er mit diesem Finaltisch und seiner Performance nochmal einen drauf gelegt!

3 KOMMENTARE

  1. Willkommen zur Hossein Ensan Show!
    Tüte Chips und Getränke bereit stellen… Hossein wird das Ding holen!

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