Mit seiner Aussage am Donnerstag, dass er eine Absage der diesjährigen World Series of Poker in Las Vegas als Folge der Ausbreitung des Corona-Virus für durchaus realistisch hält, hat Doug Polk eine hitzige Deabatte bei Twitter entfacht, an der sich zahlreiche Pokerpros, wie zum Beispiel Mike McDonald, Mike Matusow oder Dan O’Brien beteiligten.
Polk bot daraufhin eine 20:1-Wette an, dass die WSOP abgesagt wird. McDonald und O’Brian boten wenig später sogar eine Quote von 12:1 an. Ob solche Wetten tatsächlich zustande gekommen sind darf bezweifelt werden, denn es scheint so, dass die genannten Protagonisten das Thema zumindest vorerst ruhen lassen.
Das könnte unter anderem auch an einem Tweet von Daniel Negreanu gelegen haben, der sich am Samstag unmissverständlich zu den Wetten äußerte:
As a professional gambler I’m open to betting on a lot of things. Not on that list are:
— Daniel Negreanu (@RealKidPoker) February 29, 2020
Divorce
People suffering
People dying
People getting a virus
Like if you win a bet like this, do you give yourself a high five?
Seems cold blooded 🤷♂️
Seine Einstellung, nicht auf Ereignisse zu wetten, die in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Leid anderer Menschen stehen, ist allein aus ethischen Gründen mehr als nachvollziehbar. Aber auch hier gibt es unterschiedlich Meinungen, zum Beispiel von Investor Bill Perkins, der es, solange er das Ergebnis nicht beeinflusst, für unproblematisch hält.
Auch McDonald schaltete sich in die Diskussion ein und relativierte sein Wettangebot, in dem er antwortete, dass es ihm darum geht, „dass sich für die verantwortlichen Köpfe der WSOP mehr um das Leben ihrer Mitarbeiter und Kunden sorgen sollten als um die Dollars“ und nicht um die Ausbreitung des Virus.
Totally fair. I guess I would rather hope they find a vaccine well before the Wsop and stop the spread
— Daniel Negreanu (@RealKidPoker) February 29, 2020
Kurz gesagt: Er möchte Aufmerksamkeit schaffen, damit Führungskräfte zum Handeln bewegt werden, denn in einer weiteren Antwort schreibt McDonald: „Dein Leader kümmert sich um einen guten Aktienmarkt, um wiedergewählt zu werden. Mein Leader kümmert sich um die Differenzierung zu deinem Leader, um seine eigene Reputation zu steigern. Niemand kümmert sich wirklich um uns“
Die Diskussion lief noch bis spät in die Nacht, aber, wie so oft bei Social Media-Diskussionen, wurde sie durch viel zu viele Menschen mit mehr oder weniger qualifizierten Kommentaren erstickt. Und letztlich hatten die Protagonisten wohl auch alles gesagt – vorläufig.