Der 5. Tag im Main Event der PokerStars European Poker Tour Monte-Carlo brachte Gewissheit über die Spieler am Final Table. Wie bei PokerStars Live Events üblich, wurde danach noch weitergespielt, so dass heute nur noch 6 von ursprünglich 1.195 Entrys in den Abschlusstag starten. Am offiziellen Final Table landete auch Leon Zeaiter aus Hameln, Chipleader ist ein alter Bekannter aus dem Vorjahr!

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Event #21: €5.300 EPT Main Event – Tag 5
18 Spieler gingen mit sicheren €34.600 in den vorletzten Tag im EPT Monte-Carlo Main Event. Das klare Zwischenziel der letzten von ursprünglich 1.195 Teilnehmer*innen: Der Final Table! An dem offiziellen 8-handed Finaltisch sollten die garantierten Payouts in dem Turnier mit €5.000+€300 Startgeld sechsstellig werden und mindestens €118.150 Payout aus dem €5.975.000 Preispool mit sich bringen.

In eine gute Ausgangsposition hatte sich dafür der deutschsprachige Südtiroler Andreas Göller als Sechster in Chips gebracht, aber auch der Deutsche Leon Zeaiter lag als 11. im Zwischenklassement vor dem Start des Spieltages gut im Rennen.
Die Spieler hatten sich wahrscheinlich alle auf einen langen harten Kampf um die großen Payjumps eingestellt. Doch gerade als sich die verbleibenden 18 Titelanwärter an die Tische im Salle des Étoiles gesetzt hatten, gab es bereits das erste All-In. In einer Hand zwischen dem Zweiten in Chips, Diego de Martino, dem Fünften im Chipcount, Enrico Coppola, und dem Sechsten in Chips, Andreas Göller, war der Südtiroler auf einem Board von 7c Ac As 2d all-in und wurde, nachdem sich der Initial Raiser de Martino auf dem Flop aus der Hand verabschiedet hatte, von Enrico Coppola gecallt. Coppola, der einige Time Bank Chips für seine Entscheidung investieren musste, hielt Ad 5s für Trips Aces, während Göller Td 7h für Two Pair umdrehte. Damit war einer der Big Stacks aus dem Rennen und Enrico Coppola neuer Chipleader. Damit ruhten die Hoffnungen der deutschspachigen Community allein auf Leon Zeaiter.

Und Zeaiter sollte da weitermachen, wo er in den vergangenen 4 Tagen am besten war: Chips einsammeln! Erst konnte er mit einer Braodway Straight einen signifikanten Pot gegen Artem Shaganov gewinnen, und nachdem zwischendurch den Shortstack Alexandros Kolonias aufgedoppelt hatte (ATs<AKo), nahm der Hamelner den Griechen im nächsten Versuch erfolgreich vom Tisch: Kolonias hatte vom Small Blind mit K8o gepusht und Zeaiter im Big Blind mit A9o gecallt. Das Baord brachte dem Deutschen diesmal das Wheel und Kolonias damit Platz 15.

Zeaiter, der in Monaco mit seiner Frau Urlaub macht und zufällig gesehen hat, dass zur gleichen Zeit die EPT stattfindet, fühlte sich bei dem spontanen Pokerbesuch im Sporting Monte-Carlo anscheinend richtig wohl an den (TV-)Tischen. Immer wieder kamen Sprüche von dem sympathischen Niedersachsen und auch die Freude über jeden Payjump war ihm anzusehen.

In die erste Pause ging Zeaiter, der als Koch in Hameln arbeitet, als 9. von 12 mit 25 Big Blinds. Nachdem Diego de Martino als 11. (€69.850) ausgeschieden war, befanden sich die Spieler an den beiden Tischen auf der Bubble zum inoffiziellen 9-handed Final Table. Die sollte platzen als Artem Shaganov auf dem Ks Jh 9c Flop mit Kd Qd all-in ging und sofort von Enrico Coppola mit Jc Jd gecallt wurde. Turn und River änderten nichts mehr. Während der Russe Shaganov mit €69.850 als 10. nach Hause ging, konnten sich die verbleibenden 9 über ihre Final Table Teilnahme freuen.

Die Chipcounts zum Start vom 9-handed Final Table
Pos (CC) | Player | Country | Chip Count | Big Blinds | Seat |
1 | Enrico Coppola | Italy | 7,465,000 | 124 | 2 |
2 | Boris Angelov | Bulgaria | 6,690,000 | 112 | 7 |
3 | Aleksandr Shevliakov | Russia | 6,545,000 | 109 | 8 |
4 | Khossein Kokhestani | Ukraine | 4,760,000 | 79 | 9 |
5 | Miguel Capriles | Venezuela | 3,805,000 | 63 | 4 |
6 | Jamil Wakil | Canada | 2,775,000 | 46 | 1 |
7 | Kestutis Jungevicius | Lithuania | 1,410,000 | 24 | 6 |
8 | Leon Zeaiter | Germany | 1,270,000 | 21 | 5 |
9 | Mariusz Golinski | Poland | 975,000 | 16 | 3 |
In den Final Table als 8. von 9 gestartet, eröffnete Zeaiter einem 3-Bet-Shove den Reigen von All-Ins. Vom Initial Raiser Khossein Kokhestani wurde er nicht gecallt und konnte einige Chips einsammeln. Er dagegen hatte keine Skrupel Aleksandr Shevliakovs 3-Bet preflop und die C-Bet auf dem Flop mit Pocket 5en herunterzucallen. Auf dem Ten-high Board lag der Deutsche am Ende gegen AQo des Russen vorne und ließ seiner Freude über die korrekte Entscheidung mit einem lauten „I am Leon!“ freien Lauf!

In einer der nächsten Hände sollte es noch deutlich besser kommen, als der Deutsche mit AKs gegen das Open-Raise von Boris Angelov all-in pushte. Shortstack Kestutis Jengevicius callte aus dem Big Blind mit QTo all-in, genauso wie Big Stack Angelov, der JJ hielt. Während Zeaiter mehrfach laut nach einem König rief, materialisierten sich davon gleich zwei im KKT-Board. Eine 6 auf dem Turn und eine Q auf River bedeuteten das Aus für den Letten auf Rang 9 (€90.850), während Zeaiter zum Big Stack avancierte und jetzt über €100.000 an Preisgeld sicher hatte. „I am King for Germany!“, brachte Zeaiter seinen Gefühlszustand zum Ausdruck.
Zeaiter hatte sich über viele Stunden Spielzeit, unterstützt von seinem Big Stack und dem allgegenwärtigen ICM-Druck ein Image aufgebaut, das ihm ermöglichte erfolgreiche 3-Bet oder 4-Bet-Raises in Multi-Way-Pots zu spielen, gegen die seine Gegner Hände wie AQs, KQs, 99 und weitere entsorgten. So wuchs der Stack das furchtlos spielenden Kochs ohne weitere Showdown weiter an.

Einen Dämpfer bekam sein Stack dann kurz vor der Dinner Break, als er den 3-Bet-Shove von Mariusz Golinski mit ATo bezahlte. Wie er es sich gedacht hatte, zeigte der Pole mit 77 auch ein kleineres Pocket, doch der Flip ging auf dem Q-6-8-2-5 Board verloren. Sein Stack konnte das zwar gut, mit immer noch über 27 BBs, gut verkraften, aber die Hand sollte seinem klaren selbstbewussten Spiel, wie er später verriet, einen Dämpfer verpassen.

Nachdem Zeaiter frisch gestärkt mit seiner Frau Sausan, die an der Rail mitfieberte, aus dem Dinner Break gekommen war, sollte sich bereits in der zweiten Hand nach Wiederbeginn sein Main Event Schicksal entscheiden. Auf das Button-Raise von Mariusz Golinski verteidigte der Hamelner seinen Big Blind. Den A-8-2-Flop donkte Zeaiter und auch auf die 7 am Turn folgte sein Betout. Die 4 auf dem River änderte augenscheinlich nichts an den Kräftverhältnissen und Zeaiter ging nach einer gespielten Time Bank Card mit in etwa Pot-Size all-in und wurde schnell von Golinski gecallt. Der Pole zeigte AKo für Top-Pair-Top-Kicker, während Zeaiter mit J7 nur das geturnte Paar 7en zeigen konnte. Damit schied der Spieler, der für die meiste Unterhaltung am TV-Tisch gesorgt hatte auf Rang 8 aus. Zusammen mit seiner Frau konnte er für die hervorragende Leistung und das Final Table Resultat €118.500 am Cashier in Empfang nehmen!

Das letzte Opfer des Tages im Main Event wurde anschließend Miguel Capriles. Auf dem Tc 4h 3h Flop war der Venezuealaner gegen das Bet-Out des Initial Raiser Boris Angelov all-in gegangen und direkt von dem Vorjahreszweiten gecallt worden. Während Angelov Ac Th für TPTK umdrehte, zeigte Capriles Kh 2s für den Flush Draw mit der König-Overcard. Turn und River waren allerdings Blanks, so dass Miguel Capriles mit €153.600 Payout Bubble-Boi des 6-handed Finaltages wurde.

EPT Main Event Payouts an Tag 5
Venue: | EPT Monte Carlo 2025 | Players: | 1195 |
Date: | 4.5.2025 | Uniques: | 828 |
Event #: | #21 | Re-entries: | 367 |
Event Name: | €5,300 EPT Main Event | ||
Buy In: | €5,000 + €300 | Gross Prize Pool: | 5.975.000 € |
Dealer %: | 3 % | ||
Total Prize Pool: | 5.795.750 € | Dealer fee: | 179.250 € |
1 | €1,000,000 | ||
2 | 615,000 € | ||
3 | 439,200 € | ||
4 | 337,900 € | ||
5 | 259,900 € | ||
6 | 199,750 € | ||
7 | Miguel Capriles | Venezuela | 153,600 € |
8 | Leon Zeaiter | Germany | 118,150 € |
9 | Kestutis Jungevicius | Lithuania | 90,850 € |
10 | Artem Shaganov | Russia | 69,850 € |
11 | Diego De Martino | Italy | 69,850 € |
12 | Mateusz Moolhuizen | Netherlands | 58,200 € |
13 | Malcolm Franchi | France | 58,200 € |
14 | Manuel Cortada | Spain | 48,450 € |
15 | Alexandros Kolonias | Greece | 48,450 € |
16 | Stanislav Petriv | Ukraine | 40,350 € |
17 | Mykhailo Demydenko | Ukraine | 40,350 € |
18 | Andreas Goeller | Italy | 34,600 € |
EPT Monte-Carlo Main Event Tag 5 im GRND on Tour Livestream
Boris Angelov kehrt als Chipleader an Final Table zurück, an dem alles begann

Als Chipleader mit exakt 70 BBs wird niemand anders als Boris Angelov bei Blinds 60.000/120.000-120.000 in den Final Table des EPT Monte-Carlo Main Events gehen. Der Bulgare war 2024 in einem legendären Finale nach 6 Stunden Zweiter gegen den Niederländer Derk van Luijk geworden. Auch wenn das für im ersten Moment eine bittere Erfahrung für ihn war, war es gewissermaßen der Startschuss für einen Lauf, der auf Major-Ebene seinesgleichen sucht. Als EPT Monte-Carlo Runner-Up war er zur WSOP nach las Vegas geflogen, wo er für $2.500.000 Fünfter im Main Event wurde, kurze Zeit später kam der Sieg im EPT Barcelona Mystery Bount Event noch hinzu. Jetzt ist er nicht nur im zurück im Salle des Étoiles, wo sein Poker-Durchbruch begann, sondern sogar zurück an dem Final Table, den Angelov bestens aus dem Vorjahr kennt. Damit ist er in der Geschichte der EPT erst der 9. Spieler, der einen. back-to-back Main Event Final Table im selben Event erreicht. Von Angelov geht ohnehin immer Gefahr in großen Turnierfeldern aus, als Chipleader ist er sicher der heißeste Anwärter auf den Sieg 2025.

Auf Rang 2 im Chipcount liegt ebenfalls ein EPT Finaltisch erfahrener Spieler. Aleksandr Shevliakov ist Zweiter des EPT Paris High Roller Events 2023, in dem er im letzten Jahr als 7. wieder am Final Table landete. Wie so viele russische Pros wohnt er in Slowenien. Mit 7.250.000 Chips hält er in etwa 60 Big Blinds.

Ebenfalls erfahren mit großen Payouts und Finaltischteilnahmen ist Mariusz Golinski. Der Pole landete nicht nur an den Finaltischen vom EUREKA Prague High Roller und EPT HIgh Roller im vergangenen Jahr, sondern konnte zudem Platz 4 im WSOPE Main Event in Rozvadov für €415.000 belegen. Er startet heute mit 54 BBs ins Finale.

Jamil Wakil liegt mit 42 BBs auf Rang 4 im Chipcount. Der Kanadier ist ein bekanntes Gesicht in High Roller Turnieren und konnte ebenfalls Platz an einem PokerStars Live Final Table nehmen: 2023 wurde er im PokerStars Carribean Adventure Sechster.

Enrico Coppola bezeichnet sich selber nicht als Poker Pro. Der italienische Hotelier sitzt trotzdem nicht selten in High Roller Turnieren, wo er bei der EPT Barcelona an den Final Table kam. Auch im EPT Monte-Carlo Main Event konnte er mit Platz 16 im Jahr 2016 bereits einen Deep Run verzeichnen. Coppola geht mit 39 BBs in den heutigen Finaltag.

Den shortesten Stack mit immer noch 32 BBs besitzt am heutigen Final Table Amir Khossein Kokhestani. Der Ukrainer wusste ebenfalls schon wie man in einem PokerStars Live Major an den Finaltisch gelangt, und auch wie man ihn als Sieger verlässt: Kokhestani ist der amtierende Main Event Champion der EUREKA Hamburg, die er 2024 gewann.
Die Chipcounts vor dem Finale

Pos (CC) | Name | Country | Chips | BBs | Seat |
1 | Boris Angelov | Bulgaria | 8.400.000 | 70,0 | 4 |
2 | Aleksandr Shevliakov | Russia | 7.250.000 | 60,4 | 5 |
3 | Mariusz Golinski | Poland | 6.495.000 | 54,1 | 3 |
4 | Jamil Wakil | Canada | 4.975.000 | 41,5 | 1 |
5 | Enrico Coppola | Italy | 4.715.000 | 39,3 | 2 |
6 | Amir Kokhestani | Ukraine | 3.860.000 | 32,2 | 6 |
Zu den kompletten Ergebnissen geht es hier:
Ränge 19-52
Ränge 53-149
Ränge 150-175
Zum Liveblog der Kolleg*innen von PokerNews geht es hier!

Die bisherigen EPT Monte-Carlo Main Event Sieger 2005-2024:
2005: 211 players, €1,983,400 prize pool, Rob Hollink (Netherlands) for €635,000
2006: 298 players, €2,801,200 prize pool, Jeff Williams (USA) for €900,000
2007: 706 players, €6,636,400 prize pool, Gavin Griffin (USA) for €1,825,010
2008: 842 players, €8,420,000 prize pool, Glen Chorny (Canada) for €2,020,000
2009: 935 players, €9,350,000 prize pool, Pieter De Korver (Netherlands) for €2,300,000
2010: 848 players, €8,480,000 prize pool, Nicolas Chouity (Lebanon) for €1,700,000
2012: 665 players, €6,650,000 prize pool, Mohsin Charania (USA) for €1,350,000
2013: 531 players, €5,310,000 prize pool, Steve O’Dwyer (Ireland) for €1,224,000
2014: 650 players, €6,500,000 prize pool, Antonio Buonanno (Italy) for €1,240,000
2015: 564 players, €5,640,000 prize pool, Adrian Mateos (Spain) for €1,082,000
2016: 1,098 players, €5,325,300 prize pool, Jan Bendik (Slovakia) for €961,800
2017: 727 players, €3,525,950 prize pool, Raffaele Sorrentino (Italy) for €466,714
2018: 777 entries, €3,768,450 prize pool, Nicolas Dumont (France) for €712,000
2019: 922 entries, €4,471,700 prize pool, Manig Loeser (Germany) for €603,777
2022: 1,073 entries, €5,204,050 prize pool, Marcelo Mesqueu (Brazil) for €929,840
2023: 1,098 entries, €5,235,300 prize pool, Mike Watson (Canada) for €749,425
2024: 1,208 entries, €5,858,800 prize pool, Derk van Luijk (Netherlands) for €1,000,000
2025: 1,195 entries, €5,795,750 prize pool, €1,000,000 for the winner
EPT Monte Carlo Schedule 2025


