
Seine Hand falsch in Erinnerung zu haben, lässt einen nicht nur ziemlich blöd am Tisch aussehen, sondern ist auch meist sehr kostspielig. Genau das musste jetzt Daniel Negreanu erfahren, als er aus dem $10.000 Pot Limit Omaha World Championship Event, das einen Preispool von über 8 Millionen Dollar besaß ausschied. Während PokerNews den Misread im Liveblog festhielt und „DNeg“ dabei sogar noch zitierte, will der Kanadier in seinen beliebten WSOP Vlogs auf seinem YouTube-Channel nichts von einem Misread gewusst haben. Er erzählt die Hand sogar so, dass er EV-mäßig. – Aber wer hat hat nun recht?
DNeg bustet in der $10k Pot-Limit Omaha Championship
An einer Sache gibt es nichts zu rütteln, und zwar daran, dass der 7-fache Bracelet-Gewinner Daniel Negreanu im prestigeträchtigen. $10.000 Pot Limit Omaha World Championship Event ausgeschieden ist, und das relativ früh als 510. von 793 Entrys an Tag 1. Auch daran, dass Mark Steinberg als Nemesis für das Bustout des Poker-Botschafters verantwortlich war, gibt es keine Zweifel.
Ob das Ganze aber die Folge eines Misreads von Negreanu (so wie PokerNews berichtet) oder aufgrund eines schlechten Calls von Steinberg inklusive Suckout der Fall war (so wie es Negreanu in seinem WSOP Vlog berichtete), ist Gegenstand von Diskussionen. – Entweder die Hand ist nicht ganz korrekt von PokerNews gecovert worden – was vorkommen kann – oder Daniel Negreanu dreht ein bisschen an der Bustout-Geschichte, damit er dabei besser wegkommt … und wer hat das noch nicht gemacht?!
PokerNews coverte die Hand so
PokerNews Reporter Tim Baker hielt die Action so im Liveblog fest:
In Level 5 bei Blinds 300/600-600, im Battle of the Blinds, callte Mark Steinberg die Hand aus dem Small Blind und Daniel Negreanu erhöhte auf 1.800, was Steinberg bezahlte. Auf dem 7c3d2h Flop checkten beide. Den Ks am Turn checkte Steinberg und Negreanu setzte 2.500, was Steinberg abermals bezahlte. Auf dem River kam denn die Ts, worauf Steinberg wieder zu „DNeg“ checkte. Daraufhin ging der Kanadier mit 4.600 Chips all-in. Auch das callte Steinberg.
Beim Showdown zeigte Negreanu dann KdTh8c5c für lediglich ein paar Könige. Das kommentierte er mit den Worten: „Ich habe meine Hand falsch gelesen. Ich dachte, ich hätte KT. Sonst hätte ich gecheckt.“
King-Ten für die geriverten Top Two Pair hielt dagegen Mark Steinberg, der mit KdTh8c5c den sichtlich genervten Daniel Negreanu weit vor den Preisgeldrängen aus dem Freezeout Turnier warf.
Und so erzählt DNeg die Hand
Im entsprechenden Video von Tag 33 der diesjährigen WSOP in Las Vegas erzählt Daniel Nergreanu im „Breakdown #2“-Kapitel die Hand etwas – aber doch entscheidend – anders:
Steinberg hätte mit KdTs8d5h aus dem Small Blind gelimpt, woraufhin er mit KsQdJc9h geraist hätte, was sein Gegner callte. Der 7c2d3s Flop wurde dann von beiden gecheckt. Auf den Kh am Turn erzählt Negreanu, dass er gesetzt habe, was in der Videografik mit einem „All-In“ angezeigt und mit dem Klimpern von Chips oder Münzen untermalt wird. Jetzt habe Steinberg mit dem geturnten Top Pair, und einem T-Kicker, gecallt. Nachdem es zum Showdown gekommen ist, habe Mark Steinerg dann Two Pair gerivert.
Direkt davor hatte er noch gevlogt, dass er sich auf das Dinner mit Wein freue. Sichtlich on-tilt, was er verbal auch noch einmal bestätigte („Tilt!“), sagte er seinen Zuschauern noch aus dem Horseshoe & Paris Event Center, dass er das Dinner und auch den Wein jetzt abblasen werde.
Was meint ihr? Wie verlief die Hand wirkliich?