Fusion von bwin und PartyGaming morgen perfekt

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Kommt es nicht zu einer Überraschung, dann wird morgen auf den Hauptversammlungen von PartyGaming und vom österreichischen Internet-Sportwettenanbieter bwin die Fusion zu bwin.party beschlossen. Stimmen jeweils 75 Prozent des anwesenden Kapitals der Verschmelzung zu, entsteht der größte börsenotierte Online-Gaming-Konzern der Welt.

Über 50 Prozent der Nettospielerträge machte bwin (weltweit etwa 1600 Beschäftigte) im vergangenen Jahr durch Sportwetten. PartyGaming (1300 Mitarbeiter) belegt die Geschäftsfelder Casino und Bingo erfolgreich am virtuellen Markt. Onlinepoker haben beide Unternehmen im Portfolio. Eine Vereinigung der Kundenbestände auf einer gemeinsamen Plattform ist noch nicht vorgesehen, muss aber erwartet werden. Schließlich will bwin.party den US-Markt und andere regulierte Märkte angreifen. Die Zusammenlegung der Kunden scheint nur logisch, zumindest dann, wenn bwin.party beim Online-Poker an der Dominanz von PokerStars und Full Tilt  rütteln will.

Die Rahmenbedingungen stehen lange fest. Jim Ryan (Zweiter von links), bisher CEO von PartyGaming, und bwin-Co-CEO Norbert Teufelberger (rechts) werden den neuen Riesen als Doppelspitze leiten. Manfred Bodner (links), bisher bwin-Co-CEO, geht in den Aufsichtsrat. bwin.party wird sein Hauptquartier auf Gibraltar aufschlagen. Die Aktien werden an der Börse von London gehandelt. bwin will Teile seines Geschäftsbetriebs in Österreich erhalten. Wie Hochgepokert berichtete, soll die Tochterfirma bwin Services AG von Wien aus die Unternehmensgruppe unterstützen.

Der österreichische Standard schreibt in seiner Online-Ausgabe, dass entstehende Synergieeffekte insbesondere die rund 850 bwin-Mitarbeiter in Wien treffen könnten. 600 von ihnen seien in der IT beschäftigt. Diese Leistungen sollen künftig aus der indischen Stadt Hyderabad kommen, wo die Computerexperten von PartyGaming sitzen. Leitende Funktionsträger gehen bwin verloren. Laut Standard ist der bisherige Technikchef Thomas Kiessling zur Deutschen Telekom gewechselt. Sprecherin Katharina Riedl sei zu S&T gegangen. Matthias Winkler, noch verantwortlich für die Unternehmenskommunikation bei bwin und früher als Kabinettschef an der Seite von Österreichs Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, geht nach der Fusion in die Selbstständigkeit.

Ein Schwergewicht bleibt auf jeden Fall an Bord: Jörg Wacker, 43 Jahre alt, ehemaliger Sportjournalist und heute bei bwin verantwortlich für die Lobby- und Kommunikationsaktivitäten in Deutschland. Hochgepokert nutzte im Vorfeld des Merger die Gelegenheit für ein Interview mit dem bwin-Direktor.

Wir sprachen mit Jörg Wacker aber nicht über Aktienkurse oder Börsenbestimmungen, sondern über den Fall René Schnitzler, die Bedeutung des Spielerschutzes im Internet und wie Spielsucht beim Online-Gaming überhaupt entdeckt werden kann.

Lesen Sie morgen den ersten Teil des Exklusiv-Interviews mit Jörg Wacker auf Hochgepokert.

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